Peer Gynt

Der Traum vom Ich

Das NN Theater Köln beschäftigt sich in seiner neuen Produktion „Peer Gynt“ mit einem Werk des norwegischen Dichters Henrik Ibsen (1828-1906).  Das dramatische Gedicht gilt heute als der „norwegische  Faust“.

Peer ist ein Bauernsohn, jung und verspielt. Er verabscheut Arbeit und gaukelt sich selbst und anderen eine Welt vor, die so gar nicht existiert. Eigentlich verarmt und faul, beschreibt er sein Heim als Palast und seine Langeweile als großes Abenteuer. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, zwischen Fantasie und Fakten, pendelt sein Leben hin und her. Er entwirft Geschichten, wie heute Stories für Instagram oder TikTok.

Das „mehr Schein als Sein“ wird zunehmend ein Problem, denn es verstricken sich immer mehr Menschen in sein Netz aus Lügen. Aus Schelmereien werden Schandtaten, aus Fiktion werden gefährliche Fake News. Was ist noch real, was ein Hirngespinst?

Peer verirrt sich im Reich der Trolle, wird Sklavenhändler, betrügt und wird betrogen, eilt auf der Flucht vor Gläubigern durch Wüsten auf anderen Kontinenten, landet schließlich sogar in der Nervenheilanstalt. Oder war das nur ein Traum?

Peer beginnt sich zu fragen: Was bleibt beim Häuten der Zwiebel für ein Kern? Wer bin ich, und wenn ja, wieviele? Bin ich mehr als meine Geschichte?

Erfrischend heutig begibt sich das NN Theater auf die theatrale Reise, enttarnt das farbenfrohe Gespinnst von Peer Gynt. Besonders lebendig wird das Drama, wenn es durch einen (Jugend-) Chor vor Ort unterstützt und dann Teil der Inszenierung wird.

ES SPIELEN  Christine Per | Irene Schwarz| Christina Wiesemann | Bernd Kaftan

REGIE Rüdiger Pape

MUSIK Bernd Kaftan

BÜHNE Michl Thorbecke

KOSTÜM Claus Stump und Andrea Uebel

LICHT Beppo Leichenich